New Work kommt – sind Sie dafür gerüstet?

Wechselnde Arbeitskonstellationen werden zur Regel

Feste Anstellung mit sicherem Lohn, geregelter Arbeitszeit und klaren Aufgaben: das wird in zehn Jahren für über die Hälfte der Erwerbstätigen Vergangenheit sein. So die Prognosen verschiedener Zukunftsforscher. Künftig setzen wir uns die Arbeit puzzleartig zusammen: Teilzeitjob, Projektaufträge und selbständige Tätigkeit werden zu einem Ganzen kombiniert, das laufend variiert. Patchwork-Arbeit lautet das neue Schlagwort. Das ist anspruchsvoll und spannend zugleich.

Immer wieder wechselnde Arbeitskonstellationen werden für viele Leute zur Regel. "Fixe Arbeitszeiten kommen aus der Industrie. Heute und in Zukunft ist die abgesessene Zeit aber nicht mehr entscheidend, sondern was jemand leistet." sagt der Luzerner Zukunftsforscher Georges T. Roos. Das macht unseren Arbeitsalltag künftig interessanter, aber auch unruhiger. Wir müssen uns nicht nur laufend neu organisieren, sondern auch neu definieren und attraktiv positionieren. Wir wandeln uns vom Arbeitnehmer zum Arbeitsanbieter. Wir werden verantwortlich in eigener Sache, wir werden Selbstunternehmer.

Imke Keicher, Unternehmensberaterin und Trendforscherin am Zukunftsinstitut Kelkheim, postuliert daher den Paradigmenwechsel von der Employability zur Uniquability. Employability im Sinne der herkömmlichen Arbeitsmarktfähigkeit ist für sie ein Auslaufmodell: Hochschulabschluss, Fachwissen, interkulturelle Kompetenz und Führungserfahrung sind für die Berufslaufbahn zwar nach wie vor wertvoll, werden auf lange Sicht jedoch keinen Arbeitsplatz garantieren. Employability wird laut Keicher daher durch Uniquability abgelöst. Uniquability meint den persönlichen, einzigartigen Mix aus Talenten und Leidenschaften:

  • Welche Werte und Grundüberzeugungen treiben mich an?
  • Was kann ich wirklich aussergewöhnlich gut?
  • Welche Tätigkeit gibt mir Energie?
  • Mit welcher Art Menschen arbeite ich in welchem Kontext und in welcher Arbeitskultur gerne zusammen?
  • Und wie viel Struktur und Regeln brauche ich?

Um uns auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft zu positionieren, werden Aussagen zu unseren Wünschen, Werten und Grundmotiven an Bedeutung zunehmen.

Einen weiteren Aktivposten der Arbeitszukunft bildet für Keicher die Kreativität, denn diese ist nicht so leicht archivier- und austauschbar. Viele Trendforscher beschreiben daher den Wandel vom Wissens- zum Kreativzeitalter. Für Keicher künftig ebenfalls zentral wird Empathie. Also die Fähigkeit, genau zu beobachten, sorgfältig zuzuhören und aus beiden Kanälen echtes Verstehen des Gegenübers zu entwickeln.

Fazit aus diesen Trendmeldungen
Wir werden uns in naher Zukunft für unser Erwerbsleben eigenständiger und selbst-bewusster positionieren müssen. Das bedingt vermehrt Selbstklarheit und Selbstvertrauen. Zusätzlich werden unser offen-neugieriger Geist und unsere Kreativität für die rasanten Entwicklungen der Zukunft, aber auch für lebenslanges Lernen gefragt sein. Und ebenso wichtig werden Empathie- und Kommunikationsfähigkeiten, um mit unterschiedlichsten Menschen in Kontakt zu treten, in wechselnden Teams tätig zu sein und verlässliche, nachhaltige Beziehungen aufzubauen.

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